Die Vielfalt in der österreichischen Kulturlandschaft und Gesellschaft drückt sich auch in den regional sehr unterschiedlichen Formen des Volkstanzes aus.
Seinen Ursprung hat er in bäuerlicher Umgebung und enthält auch Elemente ehemals höfischer und städtischer Tanzformen.
Zu besonderen den Feiertagen im Jahreskreis werden traditionell Volkstänze aufgeführt. Feste im Mai, Feiern von Berufsgruppen, Kirchtage und Hochzeiten, usw. sind beliebte Anlässe dafür. Im Karneval (österreichisch: „Fasching“) gibt es hier „Bälle“ und „Redouten“, bei denen viel getanzt wird. *)
Nicht alle Volkstänze können wir hier beschreiben, doch besonders erwähnen wollen wir traditionell:
Weitere Informationen zum Thema Volkstanz in Österreich finden Sie auf der Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz
http://www.volkstanz.at/bag/index.htm
Sowie unter
http://www.volkstanzkultur.at/index.htm
Wiener Walzer
„Wiener Walzer“ – ist der älteste unserer städtisch, bürgerlichen Gesellschaftstänze, der Mitte des 18. Jahrhunderts die früheren Tanzformen der Aristokratie verdrängte. Er entwickelte sich aus dem so genannten „Deutschen Tanz“, der in der bürgerlichen Emanzipation der Zeit der Französichen Revolution zum Volkstanz wurde.
Beim „Wiener Walzer“ dreht sich dabei das Paar im 3/4 Takt schnellerer Musik.
Ab dem Anfang des 19. Jahrhunderts (Wiener Kongress) bekam er immer größere Beliebtheit und viele berühmte österreichische Komponisten schrieben Musik dazu. Heute werden in Europa oft auch Wettbewerbe (Tanzturniere) abgehalten, bei denen der Walzer eine Rolle spielt.
Polka
Eein Rundtanz von Paaren, mit hopsenden Schritten. Der Name leitet sich aus „Die Polin“ ab.
Seinen Ursprung sehen wir im ländlich, bäuerlichen Bereich im heutigen östlichen Europa. Vorläufer dieses Tanzes gab es auch in unserem Nachbarland Tschechien. Getanzt wird die Polka im 2/4 Takt, nach einfacher Musik, deren „Hopser“ schon im 18. Jahrhundert in der Komposition bekannt waren.
Später kamen kunstvolle Kompositionen unserer „Walzerkönige“ dazu, und „die Polka“ wird auch auf allen Ballveranstaltungen in der Stadt getanzt.
Ländler
Ein Paartanz, der dem „Deutschen Tanz“ und dem „Walzer ähnlich sieht. Er hat einen heiteren Charakter und wird ebenfalls im Dreiertakt getanzt, jedoch mit nur mäßiger Geschwindigkeit. In Süddeutschland, der Schweiz, Österreich und Slowenien war er bis zum 19. Jahrhundert vielerorts der wichtigste und gebräuchlichste Tanz. Dazu gehören oft auch Tanzlieder die in den verschiedenen Dialekten gesungen werden.
In einigen Regionen ist „der Länder“ ein Werbetanz bei dem einzelne Paare ihre eigene Form tanzen. Die Figuren sind manchmal, auf Armbewegungen aufgebaute, Geschicklichkeitsübungen.
Schuhplattler
Dazu gibt es auch fließende Übergänge zu einem anderen Volkstanz, der in Oberbayern und den westlichen österreichischen Bundesländern gepflegt wird, dem „Schuhplattler“.
Der Bursch, der um sein Mädchen wirbt, „plattelt“ (schlägt) sich dabei selbst auf Schenkel, Knie und Fußsohlen, klatscht in die Hände und stampft mit den Füßen, während sich das Mädchen allein, rechts vor ihm in Tanzrichtung weiter dreht.
Die Daumen unter die Hosenträger oder in das Ärmelloch gesteckt, geben die Männer immer wieder laute „Juchezer“ (einzelne Laut-Rufe) von sich, in der Hoffnung, dass die Angebetete sie erhören möge.
Den Abschluss bildet dann oft ein kurzer walzerischer Rundtanz mit dem „Dirndl“. (In ländlicher Umgebung werden die Mädchen oft nach ihrer Volkstracht – dem Dirndl – benannt).
Heutzutage ist der „Schuhplattler“ oft nur ein Schautanz von Männergruppen, bei welchem sich diese (leider !) nicht mehr um die Zuneigung der Mädchen und Frauen, sondern um den Beifall der Zuschauer bemühen. Vergleichbare Tänze gibt es in vielen Ländern Europas.
Juristen Ball
Quellenhinweis:
Karl Horak, Tiroler Volkstanzbuch, Musikverlag Helbling Innsbruck 1974
K. Horak, Schuhplattler aus Tirol, 1