Die Esskultur in Venezuela besitzt indianische, europäische und afrikanische Wurzeln, wie unser Volk.
Der bekannte Schriftsteller Dr. Arturo Uslar Pietri schreibt in seinem Buch El globo de colores („der bunte Luftballon“) in Bezug auf die kulinarische Kultur sinngemäß:
Was das Volk isst, spiegelt seine Geschichte und seine Psyche wider. Manche Soßen haben eine kulturelle Bedeutung wie ein architektonischer Stil oder eine poetische Form. Weine sind stark mit der Ethnie einer Landschaft verbunden, wie eine Sprache.
Die Esskultur in Venezuela ist vielfältig.
Und … in Venezuela isst man auch gerne süße Nachspeisen, wie Cabello de angel. Die schmecken wirklich „himmlisch“ !
Arepa
Das bekannteste Gericht in Venezuela und Begleiter fast aller Speisen ist „la arepa“.
Wenn wir über Arepa reden meinen wir Venezuela! Sie ist Teil unserer täglichen Ernährung und authentischer kulinarischer Ausdruck unserer Kultur – unser täglich Brot!
La arepa ist in jeder Stadt des Landes zu finden. Ihre Zubereitung geht auf unsere indianischen Urahnen zurück, sie haben den Mais angebaut, geerntet und verarbeitet. La arepa ist die Königin auf dem Frühstückstisch, sie ist aber auch zu beim Mittagessen oder Abendessen zu finden. Gewöhnlich isst man Arepa mit Käse und Butter oder mit Schinken, oder mit gespicktem Fleisch und dergleichen als Füllung. Es ist auch üblich La Arepa eine, dem Essensanlass entsprechende, Zusatzbezeichnung zu geben. Zum Beispiel wird Arepa ohne Füllung „Viuda“ (Witwe) genannt.
Aus dem gleichen Teig kann man verschiedene Speisen zubereiten. z.B. Bollitos (Gepäck aus Maisteig), oder in heißem Wasser gekochte Hallaquitas (Maisgepäck eingewickelt in Maisblätter).
Casabe
Casabe ist ursprünglich das Brot der Indios Lateinamerikas, aber die Nahrungsmittelindustrie hat es für sich entdeckt, da es viele Spurenelemente, aber nur wenig Kalorien hat. Die Herstellung basiert auf der Yucafrucht. Sie kommt überall zum Einsatz – wie hierzulande die Kartoffel.
Rezept:
Die Herstellung von Casabe ist einfach: Yuca wird geschält, gewaschen und geraspelt. Danach wird sie gepresst, um sie zu entsaften. (Der Saft der Yuca ist giftig und vergoren unter dem Namen Chicha oder Yare, die Sinne belebt bzw. trübt, bekannt.)
Zurück bleibt eine leicht breiige Masse, die nun analog zur Zubereitung von französischen Crepes auf einer runden und erhitzten Platte (Budare genannt) verteilt wird. Sobald beide Seiten ein leicht knuspriges Aussehen erreicht haben, wird die Casabe in die Sonne gelegt, damit sie völlig austrocknet. Fertig!