In den meisten Werken von Gonçalves-Romero dominieren die Menschenmengen. Die Massen von Menschen als Bildstruktur, in die Frontalität gepresst, haben eine exzentrische Beweglichkeit, die den Bildraum mit Energie prägt. Gleichzeitig verlieren diese Menschen ihre Bewegungsfreiheit. Sie erstarren und wachsen zu Klumpen zusammen, die sich gegen den Anprall des Raumes wehren. Den Menschen gleitet der Boden unter den Füssen weg. Sie gehören nicht mehr jener Welt an, die in ihrem Hintergrund steht. Sie symbolisieren das Zusammensein, aber zugleich auch die Leere des anonymen Daseins.
Gonçalves Romero verkürzt in seinen hochformatigen Bildern die Perspektive und den Blickwinkel des Betrachters. Dieser steht unmittelbar der Menge gegenüber, als würde er selbst dazu gehören und konfrontiert sich mit der bedrängten Gruppe. So kann der Betrachter selbst ein Teil des Handlungsraums sein. Seine Werke basieren auf der Maxime „Mensch als integriertes Wesen: Seele, Körper, Natur“.
Seine Inspiration erhielt Gonçalves Romero von und in den verschiedenen Ländern, in denen er lebte – und auch einige seiner Gemälde zurückließ. Darunter befinden sich Deutschland, Venezuela, Portugal, Guatemala, speziell aber Österreich, wo er seit mehreren Jahren lebt, und dessen Kultur er in diesem Zeitraum stark auf sich einwirken lassen konnte.
Seine Arbeit handelt von Studien mit dem Licht, in denen die verschiedensten Wege von einander kontrastierenden Tönen zur Geltung kommen. Seine Kunst unterstreicht seine freie Sicht der Malerei. In seiner einfachen Darstellung der Natur spiegelt sich sein nateurlicher Zugang zum Leben wider. Durch die Ausdruckskraft seiner Farben und Formen übermittelt er die Stärke von Frauen und Männern, die letztendlich in einem gemeinsamen Dasein verschmelzen. Diese Formen stellen die Persönlichkeit, Gefühle, innere Ausstrahlung sowie die Wesenheit in den Vordergrund.