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Literatur – Österreich

Zwei un­se­rer en­ga­gier­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen ha­ben ver­such­t, kurz zu be­schrei­ben, womit wir uns im Be­reich österreichischer Literatur in wei­te­rer Fol­ge an dieser Stel­le be­sch­äf­ti­gen und un­se­ren Mit­men­sch­en aus Latein­ame­rika na­he brin­gen wol­len.

Die äl­testen erhal­te­nen Wer­ke österreichischer Literatur stam­men aus dem 10. Jahrhun­dert, Frau Ava ist die erste na­ment­lich be­kannte Frau, die in deut­sch­er Sprache ge­dich­tet hat.

Im Mit­te­lal­ter ent­stan­den ne­ben MinnesangPassionsspiele, Mys­te­rienspie­le, Hel­de­nepos und das hö­fi­sche Epos.

In der Ba­rockzeit glänzte Ös­ter­reich vor al­lem in Ar­chi­tek­tur und Ma­lerei, weni­ger in Lite­ratur. Gep­rägt ist diese Zeit durch den 30-jähri­gen Krieg, Tür­kenkrie­ge, Pest. Zwei be­rühmte Per­sönlich­kei­ten aus dieser Zeit: der „lie­be Augus­tin“ und Pa­ter Abraham a Sancta Clara.
Im Vor­dergrund der Dich­t­ung stan­den: Das Je­suitendra­ma, das Hö­fi­sche Theater, die prunkvol­le Oper, das Steg­reifspiel, eben­so di sehr be­lieb­te Hanswurstko­mödie, de­ren Schöp­fer Josef Stranitzky war.

Das ba­rocke Volkstheater bil­det ei­ne der Grundlagen für das ös­ter­reichi­sche Bie­der­meier,de­ren Hauptver­tre­ter sind: Hei­mat­dich­ter Adalbert Stifter, auch Ma­ler und Pä­dago­ge mit den Wer­ken: “Der Hochwald“ und „Der Nach­som­mer. Der Wie­ner Dra­mati­ker Franz Grillparzer (1791-1872), der auch als ös­ter­reichi­sch­er Na­tional­dich­ter be­zeich­net wird mit den Wer­ken: „Ahnfrau“, „Sapphho“, „Weh dem, der lügt“, usw.

Ver­tre­ter des Wie­ner Volksstücks: Ferdinand Raimund und Johann Nepomuk Nestroy, die geistvol­le Pos­sen, Bes­ser­ungsstücke und Zauber­ko­mödien schrie­ben und selbst spiel­ten. Nestroy (1801-1862): „Ei­nen Jux will er sich machen, „Die schlim­men Bu­ben in der Schu­le“
Raimund (1870-1836): „Der Ver­schwen­der“, „Al­penkö­nig und der Men­sch­en­fein­d“.

Zu den be­deutendsten Auto­ren des Spät­realis­mus zählen Peter Rosegger, Hei­mat-und Mun­dartdich­ter (1843 bis 1918) „Waldhei­mat“ und Freif­rau Marie von Ebner-Eschenbach (1830 bis 1916) „Kram­bambu­li“, „Das Ge­mein­de­kind“.

Zu dieser Epoche wol­len wir hier be­son­ders hinweisen auf Bertha von Suttner

Ge­bo­ren 1843 in Prag und ges­torben 1914 in Wien – war ei­ne ös­ter­reichi­sche Pazi­fis­tin und Schriftstel­lerin. Ei­nes ihrer be­deutendsten Bücher schrieb sie 1889 „Die Waf­fen nie­der“. 1905 wur­de ihr als erster Frau der Frien­densno­belpreis ver­lie­hen.

Als „Jung-Wien“, oder „Wie­ner Mo­der­ne“ be­zeich­ne­te man ab 1890 ei­ne locke­re Grup­pe jun­ger Auto­ren, die sich um Her­mann Bahr bil­de­te. Die wich­tigsten Ver­tre­ter waren:
Hugo von Hofmannsthal, Dra­mati­ker und Lyri­ker, Mit­beg­ründer der Salzbur­ger Festspie­le, Lib­ret­tist, „Je­der­mann“, Arthur Schnitzler, Dra­mati­ker und Erzähler, „Das wei­te Land“, „Leut­nant Gust­l“, „Fräulein El­se“, Rainer Ma­ria Ril­ke, Lyri­ker.

Nach dem Zu­sam­menbruch der Habsbur­germo­nar­chie be­gann die Suche nach Ident­ität und neuem Selbstbe­wusstsein, Hinwend­ung zu neuen Ideen und Denkmo­del­len, was Nie­derschlag in den Wer­ken der Lite­raten fand. Be­kannte Schriftstel­ler: Franz Werfel: “Die vierzig Ta­ge des Mu­sa Dagh“, Franz Kafka: “Der Prozess“, „Das Schloss“, Stefan Zweig: „Die Schach­no­vel­le“.
Der erste Weltkrieg hat sich auf die ös­ter­reichi­sche Lite­ratur wenig aus­ge­wirkt. Mit sei­nem Dra­ma “Die letzten Ta­ge der Menschheit“ reagiertKarl Kraus auf die Un­menschlich­keit und Ab­surdi­tät des Krie­ges.

 

 

 

 

Im 20. Jahrhun­dert er­lebte die ös­ter­reichi­sche Lite­ratur ei­ne große Blüte. Be­kannte Na­men im Be­reich der Lyrik und Pro­sa waren: Christine Lavant und Ingeborg Bachmann

Ge­bo­ren 1926 in Klagen­furt ( Kärnten / Ös­ter­reich) und ges­torben 1973 in Rom. Sie gilt als ei­ne der be­deutendsten deutschsprachi­gen Pro­sa-Schriftstel­lerin­nen des 20. Jahrun­derts. Das Spätwerk Bach­manns wird in der Frauen­for­sch­ung als Pa­radig­ma „weib­lichen Schrei­bens“ an­ge­sehen.

Bei­de Frauen sind Trä­ge­rin­nen vie­ler Auszeich­n­un­gen. Dra­mati­ker der Neuzeit sind: Thomas Bernhard, Peter Handke, Peter Turrini
Ei­ne der be­deutendsten zeit­ge­nös­si­sch­en Auto­rin­nen: Elfriede Jelinek , erhielt als erste Ös­ter­reiche­rin im Jahr 2004 den No­belpreis für Lite­ratur –

für „den mu­sika­li­sch­en Fluss von Stim­men und Ge­genstim­men in Ro­manen und Dra­men, die mit ein­zi­gar­ti­ger sprach­licher Lei­den­sch­aft die Ab­surdi­tät und zwin­gende Macht der sozialen Kli­schees ent­hül­len“.

Bildquel­le: Der Stan­dard